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Bindungstrauma Bindung ist (k)ein Band

Bindung ist ein zentraler Bestandteil in unserem Leben. Obwohl wir uns nicht immer bewusst sind, beeinflussen uns Bindungen stets in unserem Alltag. Wir alle wissen, wie wichtig es ist, gesunde und starke Bindungen zu pflegen. Doch was passiert, wenn Bindungsstörungen vorliegen? Wie können wir damit umgehen und wie können wir uns selbst helfen? In diesem Blog werde ich mich mit dem Thema Bindungsstörungen beschäftigen und versuchen, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln. Lass uns gemeinsam das Band der Bindung stärken.

Wie entsteht eine Bindungsstörung?

Eine Bindungsstörung kann auf verschiedene Weise entstehen. Eine Möglichkeit ist, dass das Kind in seinen ersten Lebensjahren nicht ausreichend von seinen Bezugspersonen versorgt und emotional unterstützt wird. Wenn das Kind keine sichere Bindung zu seinen Eltern aufbauen kann, kann es Schwierigkeiten haben, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Eine andere Möglichkeit ist, dass das Kind traumatische Erfahrungen macht, wie zum Beispiel Missbrauch oder Vernachlässigung. Solche Erfahrungen können dazu führen, dass das Kind Schwierigkeiten hat, Vertrauen aufzubauen und sich sicher zu fühlen. In beiden Fällen kann eine Bindungsstörung entstehen, die sich auf die gesamte Lebensqualität des Betroffenen auswirken kann. 

Diese Störungen entstehen in der Kindheit, oft durch stärkere Traumatisierungen.

In der Kindheit können durch stärkere Traumatisierungen verschiedene Störungen entstehen, die sich auf die Bindungsfähigkeit auswirken. Eine Bindungsstörung kann sich beispielsweise in einer unsicheren Bindung zu Bezugspersonen äußern, die sich durch Ängstlichkeit, Misstrauen und Rückzug auszeichnet. Auch eine Desorganisationsstörung kann entstehen, die sich durch ein unvorhersehbares Verhalten auszeichnet und oft mit einer gestörten Selbstregulation und emotionalen Instabilität einhergeht. Diese Störungen können das spätere Leben stark beeinflussen und eine erfolgreiche Bindung an andere Menschen erschweren. Es ist daher wichtig, frühzeitig auf mögliche Traumatisierungen zu achten.

Doch was genau ist Bindung eigentlich?

Bindung beschreibt die emotionale Verbindung zwischen zwei Personen, die auf Vertrauen, Nähe und Geborgenheit basiert. Diese Bindung entsteht in der Regel in der frühen Kindheit zwischen Eltern und Kindern. Eine sichere Bindung gibt Kindern das Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, das sie für ihre weitere Entwicklung benötigen. Eine gestörte Bindung kann jedoch negative Auswirkungen auf die Persönlichkeit haben und zu emotionalen Problemen führen. 

Es muss sich nicht um böse Absicht der Eltern handeln. Auch Verluste entscheidender Beziehungspersonen, Trennungen der Eltern oder psychische/ körperliche Erkrankungen enger Bezugspersonen können zu einer solchen Störung führen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Bindungsstörungen nicht immer auf böse Absichten der Eltern zurückzuführen sind. Es gibt viele Faktoren, die zu einer gestörten Bindung führen können, wie beispielsweise der Verlust einer wichtigen Bezugsperson, Trennungen der Eltern oder psychische und körperliche Erkrankungen von engen Bezugspersonen. Diese Ereignisse können das Vertrauen und die Sicherheit eines Kindes erschüttern und es schwer machen, eine gesunde Bindung zu anderen Menschen aufzubauen.

Zu wenig Förderung des Kindes kann eine Bindungsstörung ebenso auslösen wie deren Gegenteil – Überbehütung, in der das Kind seelisch erstickt und keine Autonomie aufbaut.

Es ist wichtig zu betonen, dass eine Bindungsstörung nicht einfach nur ein "schwaches Band" zwischen Kind und Bezugsperson bedeutet. Es handelt sich um eine ernsthafte Störung, die das weitere Leben des Kindes beeinflussen kann.

Wie äußert sich eine solche Prägung nun aber im Erwachsenenalter?

Im Erwachsenenalter äußert sich eine Bindungsstörung oft durch Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Du könntest das Gefühl haben, dass du dich anderen Menschen nicht öffnen kannst oder dass du dich nicht auf sie verlassen kannst. Vielleicht hast du Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen oder dich emotional zu binden. Es kann auch sein, dass du dich in Beziehungen zurückziehst oder dich ungewöhnlich schnell von anderen Menschen distanzierst. Diese Verhaltensweisen können dazu führen, dass du dich isoliert oder einsam fühlst.

Man wird bei Kleinigkeiten überzogen wütend und irrational und bewegt sich mit seinem Partner in destruktiven Argumentationsschleifen. Man kann gefühlt nicht mit dem Partner, aber auch nicht ohne ihn.

Kleinigkeiten werden zu großen Problemen aufgebauscht und du wirst überzogen wütend und irrational.

Du weißt, dass du eigentlich nicht so reagieren müsstest, aber es scheint, als könntest du nicht anders. Das ist ein typisches Anzeichen für eine Bindungsstörung. Du hast Angst, den Partner zu verlieren, aber gleichzeitig fühlst du dich in der Beziehung gefangen.

Du denkst, dass du nicht mit ihm, aber auch nicht ohne ihn leben kannst.

Diese destruktiven Argumentationsschleifen sind ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Es ist wichtig, dass du dich mit deinen Ängsten und Unsicherheiten auseinandersetzt .

Man erlebt nicht den Halt, den man sich so sehr wünscht und zweifelt an sich oder am Partner.

Du hast dir eine stabile und liebevolle Beziehung gewünscht, aber irgendwie scheint es nicht so zu laufen, wie du es dir vorgestellt hast. Du zweifelst an dir und fragst dich, ob du nicht gut genug bist oder ob es am Partner liegt. Vielleicht hast du das Gefühl, dass du nicht den Halt bekommst, den du so dringend brauchst. Es ist wichtig zu verstehen, dass Bindungsstörungen nicht nur durch traumatische Ereignisse entstehen können, sondern auch durch eine unzureichende Bindungserfahrung in der Kindheit. 

 

 

 Es kann sein, dass man sich schwer tut, Vertrauen aufzubauen, oder dass man sich schnell von anderen distanziert. Möglich ist auch sein, dass man sich zu sehr an andere klammert und Angst hat, allein zu sein.

Bindung ist ein komplexes Thema, das weit über die einfache Definition eines "Bands" hinausgeht.

 

Eine Bindungsstörung kann viele verschiedene Formen annehmen und kann sich auf unterschiedliche Weise auf das Leben eines Menschen auswirken. Es ist wichtig zu verstehen, dass Bindung nicht nur zwischen Eltern und Kindern stattfindet, sondern in allen Beziehungen eine Rolle spielt. 

 

 

 Am häufigsten erlebe ich, dass sich Menschen wünschen, ein Partner solle all ihre Bedürfnisse am besten intuitiv erkennen und diese erfüllen. 

 

 

Du bist in einer Beziehung und hast das Gefühl, dass dein Partner deine Bedürfnisse nicht erfüllt. Du fühlst dich unverstanden und allein gelassen. Vielleicht denkst du sogar, dass dein Partner nicht genug für dich tut oder dass er nicht in der Lage ist, deine Bedürfnisse zu erkennen. Doch niemand kann Gedanken lesen, auch dein Partner nicht. Es ist wichtig, dass du deine Bedürfnisse klar kommunizierst und auch bereit bist, Kompromisse einzugehen. 

 

In einer gesunden Beziehung ist es jedoch wichtig, dass beide Partner aufeinander eingehen und sich gegenseitig unterstützen.

Nur so kann eine erfüllende und langfristige Beziehung entstehen.

Eine Beziehung kann kein Ersatz für die mangelnde Bedürfnisversorgung sein.

Manchmal kann es schwierig sein, eine Bindung aufzubauen, insbesondere wenn man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Bindung nicht unbedingt bedeuten muss, dass man immer zusammen sein muss oder dass man sich immer nahe fühlt. Es geht vielmehr darum, eine Verbindung aufzubauen, die auf Vertrauen und Sicherheit basiert. Wenn man eine Bindung aufbaut, kann man sich sicher fühlen und weiß, dass man jemanden hat, auf den man sich verlassen kann. Es ist jedoch auch wichtig zu verstehen, dass Bindung nicht immer einfach ist und dass es manchmal Zeit und Geduld erfordert, um eine starke Bindung aufzubauen.

DIE HEILUNG WOHNT IN EINEM SELBST, NICHT IM GEGENÜBER.

Es kann frustrierend sein, wenn du in Beziehungen immer wieder dieselben Muster durchläufst und das Gefühl hast, dass du keine Kontrolle darüber hast. Aber hier ist die Wahrheit: Die Heilung liegt in dir, nicht in deinem Gegenüber. Du bist der einzige Mensch, der die Macht hat, deine Beziehungsmuster zu ändern und gesunde Bindungen aufzubauen. Es ist wichtig, dass du dich auf dich selbst konzentrierst und daran arbeitest, deine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu verstehen und zu kommunizieren. Wenn du dich auf dein eigenes Wachstum konzentrierst, wirst du feststellen, dass sich deine Beziehungen auch positiv verändern werden.

 Denn eine Partnerschaft ist eine, wenn man sich gegenseitig berühren lässt, auch da wo es weh tut. Und sie ist eine, wenn man immer wieder bereit ist, sich selbst ein Stück weiter anzunehmen und damit auch den Partner. Menschen, die keine Bindungsstörung erlebt haben, tun dies ganz automatisch, weil sie gelernt haben, dass so ein Umgang miteinander sein kann. Manchmal tut man sich gegenseitig weh, aber man bleibt sich zugewandt und beieinander.

 

Dann ist es leicht einen Kompromiss zu finden oder großzügig zu sein, oder ähnliches.

Wenn aber sofort die emotionale Unterversorgung anspringt und sich eine Stimme im Inneren regt, die sagt; „Ich kriege aber nicht genug“, dann hat man gleich zwei Bereiche in denen man arbeiten kann. Einmal gilt es sich mit seiner inneren Verletzung anzunehmen und zum anderen gilt es in der Beziehung sehr rational zu schauen, was eigentlich los ist und adäquat darauf zu reagieren.

 

 

Wenn Du eine Bindungsstörung im Erwachsenenalter aushalten musst, dann sei vor Allem großzügig mit Dir selbst. Gib dir Zeit, dich in deinen oft so subtilen Verhaltensschleifen zu erkennen. Sortier in Ruhe und immer wieder aufs Neue, was zu Dir gehört. 

Nimm dich, wie du bist. 

Beschäftige dich mit deinem Bewusstsein, lerne dich und deine Psyche zu verstehen.

 

Du bist zu verstehen und du bist liebenswert. Auch mit einer Bindungsstörung hast du es verdient in einer tragenden Beziehung zu leben.